1. Lasst hören aus alter Zeit von kühner Ahnen Helden-
streit, von Speerwucht und wildem Schwertkampf, von
Schlachtstaub und heissem Blutdampf. Wir singen heut'
ein heilig Lied, es gilt dem Helden Winkelried.
2. Bei Sempach, der kleinen Stadt, manch' Ritter wohl
gespottet hat. Der Heetross zerstört das Kornfeld, doch
warnend ruft ein Kriegsheld: "In kurzem bringt euch
blutigrot ein Eidgenoss das Morgenrot!"
3. Man ziehet ins Schlachtgewühl zum heissen Kampf,
der Tag war schwül. Im Stahlkleid gar grausig furchtbar
stand Oesterreichs geübte Kriegsschar; doch kühlt der Tod
bald ihren Mut; in unserem Land wallt Schweizerblut.
4. Sie stürzen mit freier Brust, im Herzen Mut und
Siegeslust, zum Kampfplatz, wo man in Schlachtwut dumpf
brüllend sich wälzt im Herzblut; es trotzt das Heer, die Not
wird gross, und mancher stirbt vom Speeresstoss.
5. "Erhaltet mir Weib und Kind, die eurer Hut emp-
fohlen sind!" ruft Struthan, umfasst mit Mannskraft,
drückt nieder der langen Speer' Schaft, gräbt's in die
weite Heldenbrust, mit Gott der Freiheit sich bewusst.
6. Uns über die leiche tritt das Heldenvolk im Sturmes-
schritt. Der Schertschlag erblitzet furchtbar, im Helm-
glanz erbleicht die Mordschar und es erdröhnt von Berg zu
Tal, der freien Nachwelt Siegeshall.
Winkelried Arnold soll am 9. Juli 1386 bei der Schlacht von Sempach ein Bündel Lanzen und Speere der habsburgischen Ritter gepackt und, sich selbst aufspiessend, den Eidgenossen eine Lücke geöffnet haben. Sein heldenhaftes Opfer soll der Schlüssel zum Sieg der Eidgenossen gegen die Habsburger (Östereicher) gewesen sein.
Der Legende nach soll er vorher noch die Worte „Sorget für mein Weib und Kind“ gesagt haben.
Alljährlich findet die Sempacher Schlachtfeier zum Gedenken an Winkelried und den Gefallenen von der Schlacht bei Sempach statt.
Es gibt zwei Denkmäler vonWinkelried. Eins steht auf dem Schlachtfeld bei Sempach und das zweite in Stans (Kt. Nidwalen). Winkelried war Nidwaldner und wird in Nidwalden auch heute noch als Held gefeiert und verehrt.