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UBS >> Gewinne privatisiert - Verluste verstaatlicht >> Hetzjagd auf UBS Banker? - Druckversion

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UBS >> Gewinne privatisiert - Verluste verstaatlicht >> Hetzjagd auf UBS Banker? - topolino - 15.02.2009

Die Krise zeigt momentan ganz deutlich, dass mehr Staat nicht schlecht sein muss.
Die ganze Zeit werden Gewinne privatisiert und Verluste verstaatlicht!

Das kann es ja sicher nicht sein!


Für mich war klar, dass es höchstens die Aktionäre etwas angeht, wie viel Boni eine Firma bezahlt und dieser Meinung bin ich grundsätzlich auch heute noch.

Wenn allerdings der Staat ein Unternehmen mit Steuergeldern retten muss, dann haben wir eine völlig andere Ausgangslage. Und wenn dann die Migros Kassiererin Müller, die vielleicht 50000.- im Jahr verdient, erfährt, dass die am Abgrund stehende UBS ihren Angestellten im Schnitt über CHF 20000.- Boni ausbezahlt, die sie mit ihren Steuergeldern mitfinanziert, ist es keine Hexenjagd wenn sie sich darüber empört, sondern völlig berechtigt.

Im folgenden werde ich noch sämtliche Argumente, die mir von Bonibefürworter zu Ohren gekommen, sind widerlegen:

Argument 1. Die UBS Angestellten haben keinen 13. Monatslohn.
Widerlegung 1: Das ist völlig irrelevant. Entscheid ist das Jahressalär, und nicht in wie viel Raten es ausbezahlt wird. Und wenn ein UBS Angestellter "nur" CHF 65000.- im Jahr verdient, ist das immer noch mehr als die Migros Kassiererin, obwohl die einen 13. hat.

Argument 2: Die unteren Hierarchiestufen können nichts für die gewaltigen Verluste und haben gute Arbeit geleistet.
Widerlegung 2: Das mag stimmen, aber eine Firma die riesen Verluste schreibt, hat einfach nichts zu verteilen. In der Schweiz gibt es hunderttausende von Angestellten, die hart und gut arbeiten und noch nie einen Bonus gesehen haben. Zudem kann man ja auch sagen, dass wenn diese Leute nichts für die gewaltigen Verluste können, dass sie auch nichts für die gewaltigen Gewinne der Vergangenheit konnten - und damals haben trotzdem davon profitiert.

Argument 3: Die Boni sind vertraglich vereinbart.
Widerlegung 3: Das ist vielleicht noch das beste Argument, aber auch nicht wirklich stichhaltig. UBS könnte z.B. fordern, dass die Angestellten freiwillig auf den Boni verzichten und falls nicht, werden sie die ersten sein, die gehen beim geplanten Stellenabbau gehen müssen.

Argument 4: Die guten Mitarbeiter werden die Firma verlassen.
Widerlegung 4: 1. bezweifle ich die Kompetenz eines Mitarbeiters, der in dieser Situation einen Bonus fordert und zweitens frage ich mich, wohin die gehen wollen.

Fazit: Ein Unternehmen das am Abgrund steht und nur mit Steuergeldern gerettet werden kann, hat keine vernünftigen Gründe, Bonis auszuzahlen. Und wenn sie das trotzdem tun, müssen sie auch die Konsequenzen in Kauf nehmen, nämlich Empörung, Anfeindung und Hass der Steuerzahler.

Dass diese einfachen Grundsätze von unseren angeblich hoch Qualifizierten Bankern nicht verstanden werden, stimmt mich für die Zukunft nicht sehr positiv. Langfristig wäre es wahrscheinlich besser gewesen, man hätte die UBS fallen gelassen.


grüssle topolino