Hier noch die Rütli Rede zur Bundesfeier am 1. August von Nationalrat Antonio Hodgers:
So kann sich jeder hier selber ein Bild von Hodgers machen.
Er wurde hier ja gar arg kritisiert!
Die Rede von Antonio Hodgers finde ich gut.
An dieser Rütli Rede gibt es doch eigentlich nichts auszusetzen.
Sehr neutral und ohne irgendwelche Polemik - Bravo Herr Hodgers. Gut gemacht.
grüssle topolino
So kann sich jeder hier selber ein Bild von Hodgers machen.
Er wurde hier ja gar arg kritisiert!
Zitat:Liebe Eidgenossinnen, liebe Eidgenossen,Quelle: http://www.hodgers.ch/voirtexte.php?ID_o...ance=index
Chères Confédérées et Chers Confédérés,
Care Confederate e cari Confederati,
charas confederadas e chars confederads,
Meine Damen und Herren,
Dieses Jahr ist die Jugend heute, an unserem Nationalfeiertag, Ehrengast. Wie Sie wissen, feiern wir das hundertjährige Jubiläum der Pro Juventute. Die Organisation engagiert sich seit hundert Jahren für die Jugend. Sie engagiert sich dafür, dass, - ich zitiere - „alle Kinder und Jugendlichen in der Schweiz eine Möglichkeit haben, zu gesunden und urteilsfähigen Menschen heranzuwachsen und Verantwortung für sich selbst und für die Gesellschaft zu übernehmen". - Zitat Ende. Ich mag diesen Begriff der Urteilsfähigkeit. Er setzt gleichzeitig Eigenständigkeit und Verantwortung voraus.
Das Jubiläum führt uns zurück in die Schweiz von 1912. In die Schweiz, wie sie vor einem Jahrhundert war, als die Pro Juventute gegründet wurde. Und es stellt sich die Frage, was die Jugend von damals anstrebte. Was bedeutete es, ein Jugendlicher, eine Jugendliche im Jahr 1912 zu sein? Was waren die Träume, die Hoffnungen, aber auch die Ängste dieser Jugend am Anfang des zwanzigsten Jahrhunderts?
Der Beginn des zwanzigsten Jahrhunderts ist geprägt von der Erkenntnis, dass ein Kind nicht einfach ein Erwachsener in Miniaturausführung ist. Ein Kind ist ein Mensch mit speziellen Bedürfnissen und einer eigenen Psyche. Diese Feststellung eröffnete wichtige Perspektiven in der Pädagogik und der Kinderpsychologie. Schweizer Wissenschaftler und Denker sind seit langem Vorreiter auf diesem Gebiet. Ich denke da natürlich zum Beispiel an die Pädagogen Jean-Jacques Rousseau und Johann Heinrich Pestalozzi und ihre international bedeutsamen Beiträge. Oder an den Entwicklungspsychologen Jean Piaget.
Die Erkenntnis, dass die Jugend wichtig ist, ging damals einher mit der Einsicht, dass die Umwelt geschützt werden muss. Pro Natura wurde übrigens 1909 gegründet, also drei Jahre vor der Pro Juventute. Dieses zeitliche Zusammentreffen ist einleuchtend. Die Kinder und die Natur zu schützen, sind die zwei Seiten derselben Medaille: Es geht um die Bewahrung der Zukunft. Kein Wunder, stehen Jugendliche heute wie damals im Kampf für den Umweltschutz an vorderster Front.
Le début du vingtième siècle connait aussi une forte accélération de ce qu'on appellerait aujourd'hui la globalisation : les chemins de fers permettent une plus grande mobilité, les réseaux de communication s'étoffent également, les villes grandissent, la société s'industrialise et les idées circulent - qu'elles soient révolutionnaires ou nationalistes. La jeunesse cherche à s'émanciper du poids des traditions strictes et conservatrices du dix-neuvième siècle : elle ne se contente plus d'adopter les valeurs et les opinions du monde des adultes, mais elle veut se forger ses propres repères, sa propre réalité.
Avant cela, au 19ème siècle, les conditions économiques difficiles pour la Suisse, petit pays agricole, vont pousser des milliers de jeunes à partir tenter leur chance à l'étranger, notamment en Amérique du Nord et du Sud, et ainsi devenir des migrants économiques. Et oui : avant de devenir un pays d'immigration, la Suisse était un pays d'émigration. Les jeunes suisses du 19ème siècle étaient les jeunes arabes de deux milles douze : ils partent outre-mer pour trouver une vie meilleure.
Per ritornare ad oggi, mi sembra che le necessità e le aspirazioni dei giovani non siano cambiate molto da un secolo a questa parte. La gioventù ha soprattutto voglia di scoperta! Scoprire altre culture, attraverso viaggi o in Svizzera, attraverso la musica, i libri, i film e la cucina o ancora attraverso il contatto con persone provenienti da altri paesi e che vivono in Svizzera. Come nel 1912, questo pluralismo culturale è inevitabile in un mondo reso sempre più piccolo dalle nuove tecnologie, dalla facilità nel viaggiare e dagli scambi economici. Queste evoluzioni sono una sfida per la nostra identità nazionale.
Wie sollen wir also im Jahr 2012 unsere nationale Identität definieren? Wie sollen wir, abgesehen von ein paar Klischees, auseinanderhalten, was schweizerisch ist und was nicht? Unsere Kulturen, unsere Sprachen, unsere Industrie, unsere Kollegen und Bekannten und oft sogar unsere Familien sind auf irgendeine Art und Weise mit einer anderen Kultur verbunden. Die Antwort auf diese wichtige Identitätsfrage finden wir in unserer Geschichte: Beim Bündnis der Eidgenossenschaft von zwölfhunderteinundneunzig. Dieses bedeutete nicht die Schaffung eines Landes mit einem einzigen Volk und einer einzigen Kultur. Im Gegenteil: Mit diesem Vertrag verkündeten die drei ersten Kantone zwar ihren Willen, sich gemeinsam um die Sicherheit zu kümmern, ein Wertesystem zu teilen und eine Form von Zusammenleben zu pflegen. Doch war es ihnen ebenso wichtig - und das ist der springende Punkt - die Unabhängigkeit und ihre Besonderheiten zu bewahren. Während der jahrhundertelangen Erweiterung der Eidgenossenschaft bis zur Geburt der modernen Schweiz 1848 hat sich unser Land trotz feindseliger Momente im Prinzip der Toleranz erschaffen. Kantone mit verschiedenen Sprachen und Religionen haben sich in gegenseitigem Respekt zusammengeschlossen. Das ist es, was die Schweiz einzigartig macht: Die Fähigkeit, zusammenzuleben und dabei die Unterschiede zu respektieren. Das ist die Quintessenz unserer Identität. Das ist das Geheimnis unseres Erfolges. Das sind die Werte, die wir schützen müssen. Das ist die nationale Identität, auf der wir unsere Zukunft aufbauen wollen.
Ces valeurs sont naturellement basées sur la démocratie. Mais la démocratie n'est pas un acquis naturel des peuples : elle doit régulièrement être alimentée sous peine de dépérir. Et j'aimerais, pour conclure, revenir sur l'un des messages principaux de Jean-Jacques Rousseau dont nous fêtons cette année de tricentenaire : imprégné d'une vision très helvétique de la démocratie, le philosophe des Lumières y défini que la « souveraineté [...] consiste essentiellement dans la volonté générale, et la volonté ne se représente point [...]. Les députés du peuple ne sont donc ni ne peuvent être ses représentants, ils ne sont que ses commissaires.».
Was will Rousseau damit sagen? Seine Worte umfassen zwei zentrale Punkte. Erstens, dass jemand, der gewählt worden ist - wie der, der heute zu Ihnen spricht - nicht das Volk vertreten kann. Das ist eine Lektion der Bescheidenheit für alle Politikerinnen und Politiker und Parteien, die gerne im Namen des Volkes sprechen. In der Realität sind wir nicht gewählt, um zu herrschen, sondern um den Souverän; das Volk zu beraten. Die Bezeichnung der gewählten Politikerinnen und Politiker ist diesbezüglich aussagekräftig: Ob Gemeinderat, Staatsrätin, Ständerat, Nationalrätin oder Bundesrat - wir sind nur Beraterinnen und Berater. Aber Achtung, und das ist die zweite Aussage von Rousseau und die logische Konsequenz seiner ersten Feststellung: Das Volk kann seinerseits seine Souveränität nicht abgeben. Das heisst, dass jede Bürgerin und jeder Bürger für die gemeinsamen Entscheide, die in einer Demokratie getroffen werden, Verantwortung übernehmen muss. Daraus folgt, dass alle an diesen Entscheiden teilnehmen müssen. Dies ist ein wichtiger Aufruf an die junge Generation, die sich leider heute nur wenig an Wahlen und Abstimmungen beteiligt. Ich sage euch: Lasst nicht die anderen an eurer Stelle bestimmen. Und Rousseau sagt euch: Wenn ihr euren Teil des Gesellschaftsvertrages - le contrat social - nicht wahrnehmt, indem ihr auf eure Bürgerrechte verzichtet, lauft ihr Gefahr, eure Freiheit zu verlieren! Daher: Gebraucht eure Urteilsfähigkeit, so wie es die Pro Juventute fordert, und trefft für eure Zukunft die richtigen Entscheide!
Liebe Eidgenossinnen, liebe Eidgenossen, Chères Confédérées et Chers Confédérés, Caro Confederate e cari confederati, charas confederadas e chars confederads, meine Damen und Herren, ich wünsche Ihnen einen wunderschönen ersten August.
Hoch lebe die Schweiz ! Vive la Suisse ! Viva la Svizzera ! Viva la Svizra !
Antonio Hodgers, 1er août 2012
Die Rede von Antonio Hodgers finde ich gut.
An dieser Rütli Rede gibt es doch eigentlich nichts auszusetzen.
Sehr neutral und ohne irgendwelche Polemik - Bravo Herr Hodgers. Gut gemacht.
grüssle topolino
Liberty and dependence for ever
> meine Beiträge sind satirisch und entbehren jeglicher Wahrheit...
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